Osterfreizeit 2019

Zum 13. Mal hieß es in der 2. Osterferienwoche für die Kinder und Jugendlichen des DAV aus Büchenbach und Abenberg auf ins Allgäu zur privaten Selbstversorgerhütte Untere Horbachalpe am Hochgrat in Steibis bei Oberstaufen.

Mit 13 Jugendlichen im Alter von 8 – 14 Jahren machten wir 5 Erwachsene uns am Ostermontag um 07:30 Uhr auf den Weg in den Süden. Der Transport in 2 Kleinbussen, bis zum Rand bepackt mit Mensch, Ausrüstung und Verpflegung – 300 km ins Allgäu zum höchsten Punkt der Nagelfluhkette – dem Hochgrat mit seinen 1832 m.

Seit ein paar Jahren unterbrechen wir die Fahrt immer in Ulm und besuchen den Sparkassendom, das Kletterleistungszentrum des DAV in Ulm. Hier wird dann 3-4 Stunden geklettert, bevor es weiter geht auf der Fahrt nach Süden. Der Aufstieg erfolgte von der benachbarten unteren Lauchalpe und ersparte uns viele Aufstiegsmeter mit Gepäck. Ohne allzu großen Anstiege fast eben in ca. 25 min auf einem Trampelpfad zu unserer Hütte steigen. Etwas Trittsicherheit war schon notwendig, schließlich war  u.a. ein 5 m breiter Bach zu überwinden, nur über einen halbierten Baumstamm als Brücke mit einseitigem Geländer. Hütteneinweisung, Lager einräumen und das Abendessen vorbereiteten folgte. Spätestens nach dem Essen und dem Abwasch waren alle wieder topfit für einen wie immer sehr langen ersten Hüttenabend.

Hochgrat 1832m

2. Tag: Wir nutzten das gute Wetter für unsere obligatorische Bergtour auf den Hausberg, den Hochgrat mit 1832 m.

Fast 800 Höhenmeter waren zu bezwingen. Aber die Langsamsten bestimmten das Tempo, die größeren durften mit Leonie auch schon vorgehen. An der Bergstation der Hochgratbahn machten wir unsere Mittagspause, bevor es die letzten 100 Höhenmeter zum Gipfel ging. Und wie nicht anders zu erwarten, erreichten alle Teilnehmer das Gipfelkreuz. Eine grandiose Aussicht wurde uns da wieder geboten, vom Bodensee über den Pfänder, die Silvretta bis zu den Allgäuer Alpen, und auf der anderen Seite das Allgäu bis an den Horizont. Und nach dem Abendessen ging es wieder zum Spieleabend.

3. Tag:  Heute ging es zuerst nach Sonthofen in die neue Kletterhalle. Danach besuchten wir einen Outdoorshop. Der obligatorische Ausflug auf der Rückfahrt zur längsten Sommerrodelbahn Deutschlands, dem Alpine Coaster am Alpsee bei Immenstadt war dann unser letzter Programmpunkt an dem Tag. Leider mussten wir ca. 90 min anstehen, so groß war der Andrang bei bestem Wetter in den Osterferien. Rückfahrt, Aufstieg zur Hütte über den leichten Weg, Vorbereitung des Abendessens und wir konnten wieder dem Treiben der Jugend bis nach Mitternacht locker entgegensehen.

4. Tag: Zum ersten seit über 10 Jahren war das Wetter am Morgen des 4. Tages so gut, daß wir im Freien bei herrlichem Sonnenschein frühstücken konnten. Wir benötigten sogar die Sonnenschirme, damit Teile des Frühstücks nicht davon liefen. Anschließend ging es nach Oberstdorf, Besuch der Schanzenanlage am Schattberg. Danach Shopping und Eis essen in der Stadt. Nach der Rückkehr auf die Hütte wieder Abendessen und letzter Spieleabend. Alle wollten es nochmal genießen, angeleitet von unserer Jugendleiterin LeoTEST 123nie einen Abend auf der Berghütte genießen. Keiner wollte heute früh ins Bett gehen, aber am nächsten Tag ging es ganz früh aus den Federn.

5. Tag: Wie immer beginnt der letzte Tag für alle um 06:30 Uhr erstmals in der Woche mit Wecken. Waschen, Frühstücken, Packen, Verräumen der restlichen Verpflegung und Reinigen der Hütte halten alle auf Trab. In diesem Jahr standen wir zeitlich etwas unter Druck. Der Wetterumbruch von Donnerstag auf Freitag war angekündigt, die Temperaturen stürzten um 20° ab. Ab 09 Uhr waren bereits die ersten Niederschläge angekündigt, ab 11 Uhr mit Schnee bis 1000 m.

Schon um 08:30 Uhr schickten wir die Kids mit 2 Erwachsenen ins Tal. Und die Wettervorhersage hielt sich fast genau an die Onlineankündigung: kurz nach 09:00 Uhr begann es leicht zu regnen. Bis die Hüttenreinigung und Abrechnung um 10:00 Uhr fertig war, hatte der Regen schon voll eingesetzt. Während die Jugendlichen noch trocken die beiden Kleinbusse erreichten, wurden die 3 Nachzügler schon mal gewaschen. Aber das war ja kein Problem – es ging ja zum letzten Programmpunkt ins Freizeitbadeparadies Aquaria nach Oberstaufen. Inzwischen hatte der Schneefall eingesetzt und als wir das Bad verließen, waren ringsum alles weiß. Alle nutzten die 4 Stunden Badaufenthalt reichhaltig aus um Geist, Körper und Seele zu reinigen von den Strapazen des 5-tägigen Aufenthaltes auf einer Hütte ohne Strom, nur mit fließend Kaltwasser, dazu die Aufpasser mit immer wieder neuen Aufgaben wie Holz und Wasser holen, Salat putzen, Tisch decken, Abspülen etc. Vielleicht etwas übermüdet, aber 5 Tage ohne Fernsehen, Internet und Ähnlichem. Handy nur 1x am Tag vor dem Abendessen – Überlebenstraining für Kinder erfolgreich beendet – und trotzdem oder gerade deswegen waren sie alle begeistert.

Günter Mollinger